Santa Petronilla-Tal

Das im Bezirk von Biasca liegende Santa Petronilla-Tal ist ein typisch glaziales und erhöhtes Tal, das zwischen dem Riviera- und dem Pontirone-Tal eingekeilt ist und durch seine zirka 1‘000 m tieferen Lage und seiner engen Steigung, diesen gegenüber getrennt wirkt.

Auffallend durch seine außergewöhnliche Steilheit wurde dieses Gebiet früher nur dank der Erbauung von aufwendigen Anlagen erobert, um somit die Existenz der ehemaligen Bevölkerung zu ermöglichen. Die schwierige Zugänglichkeit wird noch deutlicher wenn man die Gipfel, die den oberen Teil des Tals umgeben, beobachtet. Unter diesen fallen der Gipfel von Biasca mit seinen 2‘574 m ü. d. M., flankiert von dem Masnan (2‘500 m ü. d. M.) und der Magn-Spitze (2‘329 m ü. d. M.).

Landschaftlich dominieren im unteren Teil des Gebiets eindrucksvolle Felswände, von den die Wasserfälle "del Ri della Froda" (die höchsten des Kantons Tessin) hinunterstürzen, und Laubwälder. Auf den Terrassierungen leben ausserdem noch wundervolle hundertjährige Exemplare von Kastanienbäumen.

Weiter oben überwiegen zuerst Weisstannen und Lärche und anschliessend Viehweiden und Berggrate. Auf dieselbe Weise trifft man in den verschiedenen Zonen auf Manufakte, die es ermöglicht haben, selbst die pfadlosesten Orte auszulasten.

Drei sehr steile Wanderwege (teilweise noch heute zur Transhumanz von Rinder, Ziegen und Schafen benutzt und im regionalen und lokalen IVS-Netz registriert) führen von Biasca über anspruchsvolle Steintreppen und enge Felspassagen auf die Berge, die von Terrassierungen zum Anbau von Roggen und Kartoffeln und von "Grà" zum Dörren der Kastanien charakterisiert sind.

Auf einer Höhe von 1‘400 m ü. d. M. öffnet sich das Tal langsam und die Wanderwege verlieren an Steilheit. Zum Vorschein auf den natürlichen Terrassen kommen verschiedene Almen, insbesondere die Lago-Alm (Alpe di Lago), die in der Nähe des gleichnamigen Sees und Passes liegt.

Interessant zu erwähnen, dass man früher nur von der Chierisgeu-Alm sprach während die heutigen Almen nur als Höfe der Haupt-Alm galten.